Lohndumping in der Medienbranche: Schicken Sie uns bitte Ihre Beweisdokumente!

Der VSM weigert sich, den Medienschaffenden ein akzeptables GAV-Angebot zu machen. Daher wollen impressum und syndicom nun die Tripartite Kommission des Bundes einschalten. Diese hat die Möglichkeit, einen Normalarbeitsvertrag mit zwingenden Mindestlöhnen einzuführen. Schicken Sie uns zu diesem Zweck bitte Dokumente, die wir als Beweise (anonymisiert) verwenden können!

Die laufenden Verhandlungen für einen GAV für die Deutschschweiz und das Tessin sind an einem Tiefpunkt angelangt. Die Delegierten von impressum haben das letzte Angebot des VSM abgelehnt, weil es deutlich unter der CCT liegt. Das Angebot der Verleger beinhaltet einen Mindestlohn von 4'800 Franken – 1'000 Franken weniger als der Mindestlohn in der Westschweiz. Für regelmässige Freie möchten sie lediglich eine Empfehlung für ein Tageshonorar von 400 Franken festlegen – 184 Franken weniger als das fixe Mindesthonorar in der Westschweiz. Nachdem die impressum-Delegierten ihre unmissverständliche Missbilligung geäussert haben, weigert sich der VSM nun, den Medienschaffenden ein besseres Angebot zu unterbreiten.

Daher wollen impressum und syndicom die Tripartite Kommission (TPK) des Bundes einschalten. Die Aufgabe der TPK Bund ist es, den Arbeitsmarkt zu beobachten. Sie kann in Branchen, in denen Verstösse gegen die berufsüblichen Löhne vermutet werden, Untersuchungen einleiten. Wenn die TPK eine wiederholt missbräuchliche Unterbietung des üblichen Lohnes feststellt, kann sie verschiedene Massnahmen ergreifen. Sie kann zum Beispiel beim Bundesrat einen Antrag stellen um einen Normalarbeitsvertrag mit einem zwingenden Mindestlohn einzuführen.

In der Vergangenheit hat die TPK Bund den Verlegerverband bereits an den Tisch geholt und zu Gesprächen gezwungen. Das letzte Mal hat die TPK dann aber keine Untersuchung eingeleitet, weil sich der VSM für GAV-Verhandlungen bereit zeigte. Da der Verlegerverband an der letzten GAV-Verhandlung nun aber signalisiert hat, dass er den Medienschaffenden kein besseres GAV-Angebot machen möchte, ist die TPK jetzt wieder am Zug.

Für den Antrag bei der Tripartiten Kommission müssen wir beweisen, dass in der Medienbranche immer tiefere Löhne bezahlt werden. Dafür sind wir darauf angewiesen, dass Sie uns Dokumente schicken, die dies beweisen. Lassen Sie uns daher bitte Unterlagen zukommen, die aufzeigen, welche tiefen Löhne für journalistische Arbeit derzeit bezahlt werden. Dafür sind uns Dokumente aus allen Sprachregionen hilfreich.

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