Editorial: Weniger Journalist:innen brauchen ein starkes Netz!

Wir, die Journalist:innen und ihre Vertreter:innen, können es uns nicht mehr leisten, eine halborganisierte Branche zu sein. Damit impressum die Rolle des Journalismus in der Gesellschaft weiterhin verteidigen kann, muss unsere Gemeinschaft wachsen - impressum braucht wieder mehr Mitglieder!

Das Wichtigste an den Anfang: Wir bitten Sie dringend, Neumitglieder zu gewinnen. Nebenbei können Sie damit (kumulativ) 50 oder 100 Franken pro Neumitglied auf ihrem eigenen Beitrag 2025 sparen. Melden Sie uns das Mitglied per E-Mail. Vielen Dank!

Jedes einzelne Mitglied geniesst den besten spezialisierten Rechtschutz unserer Branche und weiss die Dienstleistungen wie den Presseausweis BR oder auf Wunsch das Label Trust-J zu schätzen, ebenso wie den konstanten Einsatz der Zentralsekretär:innen für möglichst gute Arbeitsbedingungen und das Engagement für die Qualität im Journalismus, wie etwa durch die Partnerschaften mit dem Presserat, den Journalismusschulen oder dem Journafonds.

Weniger sichtbar, aber immer wie wichtiger sind Aufgaben, mit denen impressum den Journalismus an sich und den Berufsstand der Journalist:innen verteidigt. So kontern wir immer öfter Attacken aus der Politik in Form von Vorstössen, die den Journaist:innen das Leben schwerer machen sollen, so jüngst aus dem Ständerat die Idee, dass die Veröffentlichung von Informationen aus «Leaks» viel stärker strafbar gemacht werden soll als bisher. Vielleicht motiviert durch Feindlichkeit, vielleicht auch einfach durch Unverständnis gegenüber dem Journalismus und seiner Rolle in der Gesellschaft.

impressum ist die wichtigste Vertretung des Berufsstandes der Journalist:innen gegenüber der Politik, und die repräsentativste Lobby für die Pressefreiheit. Wir organisieren die «Parlamentarische Gruppe Demokratie und Journalismus» und mit ihr Diskussionen für Parlamentarier:innen, wir sensibilisieren sie mit dem «Manifest für die Pressefreiheit» auf die Rolle des Journalismus, wir beziehen in zahlreichen Vernehmlassungen Stellung, und wir unterhalten Beziehungen zu Parlamentarier:innen, um ihnen die Rolle des Journalismus immer wieder ins Bewusstsein zu bringen.

Doch während die «Grundversorgung» in Form von Dienstleistungen für Mitglieder gesichert ist, kann sich impressum diese Art von Aktivitäten für den Berufsstand und die Pressefreiheit immer weniger leisten, denn der Verband der Journalist:innen wird kleiner mitsamt seiner Branche. Viele von uns spüren den Rückgang schmerzhaft im eigenen Umfeld, und die Statistiken des BFS beweisen es.

Die Anzahl Journalist:innen ist in 10 Jahren von gut 13 auf gut 9 Tausend geschrumpft. Die Qualität im Journalismus ist zwar nichtsdestotrotz gemäss dem Jahrbuch 2023 des FöG besser als früher, was aber die Zahl der Personen, die mit Journalismus kaum in Berührung kommen, nicht davon abhält, auf den Rekordstand von 42,7% der Bevölkerung anzuwachsen. Und das sind auch die Menschen, welche sich nicht für Politik interessieren.

Warum gelangen journalistische Informationen immer weniger zu den Menschen, auch wenn die Qualität des Journalismus besser wird? Einen Zusammenhang könnte das Heer von «Fachkräften in Marketing und Werbung» aufzeigen, das im gleichen Zeitraum von 27 auf 44 Tausend angewachsen ist, wozu noch 8 Tausend «Fachkräfte Öffentlichkeitsarbeit» kommen (Quelle BFS). Es ist die Aufgabe dieser Fachkräfte, die knappe Ressource der Aufmerksamkeit der Menschen so weitgehend wie möglich zu absorbieren – auch auf Kosten der faktenbasierten, unabhängigen, journalistischen Information.

Wer Journalist:in ist, will es bleiben. Weil der Job interessant ist, aber auch, weil wir alle wissen, dass es unabhängigen Journalismus braucht in einer liberalen, demokratischen Gesellschaft. Er liefert die verlässliche Basis für den öffentlichen Diskurs. Interessengetriebene «Marketing und Werbung» oder «Öffentlichkeitsarbeit» können das nicht leisten. Nur der Journalismus sorgt dafür, dass die Menschen Zugang zu faktenbasierten Informationen haben.

Der Journalismus braucht gute Rahmenbedingungen. Auch im Recht. Um diese Rahmenbedingungen zu stärken, braucht der Journalismus eine starke Lobby. Das ist impressum – und will es auch weiterhin sein. Aber Ihre, unsere Gemeinschaft der Journalist:innen kann nur stark sein, wenn sie gross ist. Bitte beteiligen Sie sich an der Aktion, Neumitglieder zu gewinnen!

Die gute Nachricht zum Schluss. Die Bevölkerung vertraut Ihnen, den Journalist:innen immer noch stärker als in den allermeisten anderen Ländern. Das haben Sie sich durch die hohe Qualität Ihrer Arbeit verdient, und darauf bauen wir auf – auch 2024!

Wir danken Ihnen für Ihre Treue und wünschen Ihnen schöne Feiertage und einen guten Start ins nächste Jahr!

Urs Thalmann - Geschäftsführer impressum

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